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Eine Freundin (59) berichtet, sie leide seit einigen Jahren an chronischer Heiserkeit und täglichen nächtlichen Halsschmerzen.
Unzählige Besuche bei HNO-Ärzten ergaben rein gar nichts. Eine Magenspiegelung wegen Verdacht auf Reflux blieb auch ohne Befund.
Halswirbelsäule, Faszien etc. wurden behandelt, ohne Besserung. Oft kommt man dann bald in die „Psychoecke“.
Insgesamt waren die Symptome eine ständige Beeinträchtigung ihrer Rede-Freude und ihres Kommunikationsbedürfnisses.

Die Recherche ergab:
Seit dreißig Jahren lebte sie mit ihrer großen Liebe, ihrem Ehemann, mit dem sie zwei wunderbare Kinder großgezogen hatte, zusammen.
Doch - obwohl sie sich immer noch innig liebten - stritten sie ständig über Kleinigkeiten. Warum bloß?
Nun, die Frau war mitten im Wechsel. Eines Tages erfährt sie im Buch von Björn „Die seelischen Ursachen der Krankheiten“ beim Thema „Wechseljahresbeschwerden“ von den Zusammenhängen der unterschiedlichen Hormonlagen bei Frau und Mann. Während bei der Frau das Östrogen sinkt, sinkt das Testosteron beim Mann meist erst Jahre später. Ein sehr wichtiger Hinweis!

Sie sprach mit ihrem „geliebten Gatten“ (67) darüber, der dafür offen war und sogleich eine Blutuntersuchung machen ließ.
Laborbefund: Testosteron wie bei einem 35jährigen! Noch keinerlei Rückgang.
Das Blutlabor bei der Frau ergab: Sie hatte so gut wie kein Östrogen mehr!
Nun hatte also ihr Mann nicht mehr die weibliche Frau, die er geheiratet hatte, sondern einen Mann in der Wohnung. Das bedeutete im Alltag:
Konkurrenzdenken, Revierkampf, Revierärger, Revierangst, Rechthaberei, Durchsetzung (alles „männlich“). Selbst das bewusste Mal-für-sich-allein-Sein war zu wenig. Dauerspannung pur!

Etliche Frauen und Männer gehen in diesen Jahren zum Arzt, welcher der Frau Östrogen verschreibt, damit sie wieder weiblich wird, und dem Mann bei Beschwerden Testosteron, damit er wieder männlich ist.
Doch: Hat das die göttliche Schöpfung so vorgesehen? Nein, denn alles hat Sinn und seine Ordnung.

Die beiden Liebenden kamen schlussendlich zu einer originellen, klugen Lösung:
Getrenntes Wohnen, damit jeder Seines ganz leben kann – ohne Unterdrückung des eigenen Wesens und dadurch bedingte natürliche Wut!
Die erleichternde Einsicht: Ihre ständigen Spannungen waren zum Großteil einfach hormonell bedingt! Hormone steuern uns Menschen, natürlich. Und das ist kein persönliches Verschulden.
Bereits alleine der feste Entschluss, dies so zu organisieren, führte zu einer sehr schnellen Veränderung der Symptomatik: Weniger bis gar keine Halsschmerzen mehr in der nächtlichen Vagotonie und bei Tag bessere Stimmlage.
Bereits vor dem Umzug wurde die Atmosphäre spannungsfreier.

Auch im Bekannten- und Verwandtenkreis fielen ihnen Paare ein, die auch so untereinander litten, oder bei denen es in diesem Lebensabschnitt zu Trennungen gekommen war. Bei den Paaren, die zusammenblieben, wurde mindestens einer, meist die Frau, krank oder depressiv oder geriet in irgendeine Sucht.

Inzwischen fanden sich beide bestätigt durch Artikel im Internet über „Getrenntes Wohnen im Alter“: Glückliche, sich wertschätzende Paare müssen ja nicht unbedingt zusammen leben. Was für ein mutiges Abenteuer, manchmal natürlich auch eine Geldfrage.
Doch – wo ein Wille, da ein Weg. In Liebe.
Wenn der Mann dann später (endlich) weniger Testosteron hat und seiner Frau nunmehr ohne Mühe und gerne die Führung überlassen kann, könnte ein Zusammenwohnen wieder funktionieren …

Anmerkung von Björn Eybl
Heilung durch Klarheit – Wie sagte Hellinger so schön: „Anerkennen was ist.“
In diesem Fall: Lösung durch Anerkennen der biologischen Tatsachen.
Aus meinem Buch:
Aus unserer Sicht ist der Wechsel besonders im Hinblick auf Veränderungen im Gehirn bedeutsam: Rechtshändige Frauen „arbeiten“ normalerweise mit ihrer linken (weiblichen) Gehirnhälfte. Ein absinkender Östrogenspiegel ist in der Östrogen-Testosteron-Bilanz gleichbedeutend mit einem Anstieg des Testosteron-Spiegels. > „Vermännlichung“ der Frau durch Wechsel auf die rechte (männliche) Gehirnhälfte > spezifisch weibliche Konflikte verlieren an Bedeutung, denn die Frau empfindet jetzt als „Mann“. ... So wie Pubertierende mit dem „Einschießen“ der Geschlechtshormone Neuland betreten, so betreten auch Frauen im Wechsel Neuland. Stimmungsschwankungen, Depressionen, Schlafstörungen durch den Wechsel der Gehirnhälften. Häufung von Lungenembolien, Herzinfarkten oder Schlaganfällen durch Lösung jahrelang aktiver Konflikte.
Problematisch ist der Wechsel auch für den Partner, der es plötzlich mit einem „Mann“ zu tun hat. Jedenfalls nicht mehr mit der „Frau von damals“.
Männer kommen später in den Wechsel als Frauen (Absinken des Testosterons > Verweiblichung). Diese Zeit, bis auch der Mann „gewechselt“ hat, ist besonders kritisch für die Partnerschaft (Scheidungen).