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Ich war die letzten Jahre nur gelegentlich Bouldern (Klettern). Bei einer Route musste man sich mit einem Arm hochstützen, sodass größerer Druck auf den Arm und die rechte Schulter kam. Bei der Bewegung habe ich plötzlich einen starken Schmerz in dem Bereich gespürt. Der erste Gedanke war: "Mist, die Belastung war zu groß, ich habe mir was gezerrt".

Kurz darauf wurde mir dann aber wieder klar, dass es genauso wie bei jeder anderen zufälligen "Verletzung" die letzten Jahre war: Die Bewegung und Belastung war nicht anders, als bei dutzenden gleichartigen Belastungen zuvor. Der Grund für den Schmerz war daher mit Sicherheit der, dass kurz zuvor ein SBS des Bewegungsapparates im Schulterbereich in die konfliktgelöste Phase gewechselt ist und ein Schwellungs-/Regenerationsprozess bisher noch unbemerkt begonnen hatte, durch den das Gewebe zeitweise instabiler wird.

Bei den Schmerzen in der Schulter war nicht ganz genau bestimmbar, ob es bei der Bewegung nach vorne, hinten oder oben am stärksten war. Sie strahlten auch teilweise in die Brust, den Arm und den Rücken aus. Die Position, in der es sich besonders schlecht anfühlte, war wenn ich den Arm gebeugt nach oben gehoben habe, wie wenn ich jemandem im Arm halte. Ich hatte zuvor noch nie Probleme in dem Bereich.

Um zu wissen, was ich zuvor gelöst habe, brauchte ich dieses Mal nicht lange zu überlegen, weil ich tatsächlich schon mit dem Auftreten von irgendwelchen Symptomen gerechnet habe:

Zwei Tage zuvor haben meine Frau und ich nach 10 Jahren Nachwuchs-bedingter Pause wieder mit dem Paar-Tanzen angefangen.

Eigentlich hatten wir schon seit mehr als einem Jahr wieder anfangen wollen, aber es ist uns einfach nicht gelungen, die entsprechenden Freiräume zurück zu holen, was sie und ich als sehr belastend empfunden haben. Ich habe dies also als Selbstwerteinbruch "ich schaffe es nicht" auf den Arm/die Schulter zum Halten/Umarmen meiner Frau bezogen – also entweder als Rechtshänder die Partnerseite, oder als lokalen Bezug, weil die Partnerin beim Tanzen genau mit diesem Arm gehalten wird.

Ich wusste nun also, dass dieses SBS mit Sicherheit schon länger als ein Jahr unterschwellig aktiv war und es nun eine sanfte Lösung war, weil wir es schon seit Wochen vorbereitet und mögliche Probtraining-Termine vereinbart hatten. Die sanfte Lösung war der Grund für den langsamen und unbemerkten Symptombeginn, der dann erst durch die belastende Bewegung beim Bouldern bemerkbar wurde (aber auch ohne das Bouldern wären die Symptome die nächsten Tage bemerkbar und gleich intensiv geworden).

Wegen der langen konfliktaktiven Phase rechnete ich also mit mindestens 3 Wochen stärkeren Schmerzen, möglicherweise länger. Tatsächlich hat es mit den 3 Wochen stärkeren Schmerzen gut gepasst, und anschließend nochmal 3 weiteren Wochen, in denen die Schmerzen langsam zurückgegangen sind.

Aufgrund der genauen Kenntnis der Ursache und dem Abschätzen der Dauer der Symptome hat sich natürlich jeglicher Bedarf an Untersuchungen oder Medikamenten-Einnahme erledigt – und ich habe lediglich ein paarmal körperlich belastende Tätigkeiten ausfallen lassen und dem Gewebe den nötigen Raum zum regenerieren gelassen.